Melanie Lawrenz

Melanie Lawrenz, Ende 20, verheiratet, ein Kind.

Wann und Wie bist Du zur Feuerwehr gekommen und warum engagierst Du Dich?

Ich bin schon von Kindheit an in der Feuerwehr. Zunächst in Hillerse, dann später in Northeim. Angefangen hat alles damit, dass meine damalige Freundin montags immer dahingegangen ist. Mich hat das so genervt, das ich einfach mitgegangen bin. Was soll ich sagen? Ich bin dabeigeblieben. Ich bin einfach mit Leidenschaft dabei und habe Spaß an der Arbeit in der Feuerwehr.

Wovor fürchtest Du Dich? Vor welchen Einsätzen hast Du Respekt?

Wenn wir zu Verkehrsunfällen gerufen werden, habe ich immer ein ungutes Gefühl. Die Lagen in so einem Einsatz können schnell psychisch belastend werden und ich habe immer die Befürchtung im Hinterkopf dort jemanden aus Familie oder Freundeskreis vorzufinden. Glücklicherweise können wir in so einem Fall auf geschulte Leute zurückgreifen, die über Gespräche helfen die Situation zu verarbeiten.

Hast Du schonmal daran gedacht aufzuhören?

Na klar. Immer mal wieder. Wenn man voll dabei ist, dann ist der zeitliche Aufwand schon enorm.

Gibt es einen Einsatz, der Dich besonders geprägt hat?

Ja, das große Feuer in der Hagenstraße im Jahr 2009. Das war mein erster Einsatz unter Atemschutz. Die Hitze war enorm. Ich habe dort mehrfach Atemschutz getragen und bin am Ende vor Erschöpfung zusammengebrochen. Bei diesem Einsatz mussten wir wirklich alles geben, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. An diesen Tag muss ich sehr oft zurückdenken.

Wie denkt Dein Umfeld über Dein Engagement?

Zwiegespalten. Viele finden es toll, dass ich diesem besonderen Hobby nachgehe. Gerade als Frau, ist das (leider) noch immer eine kleine Besonderheit. Insbesondere wenn ich am Steuer eines unser 16 Tonnen Löschfahrzeuge sitze. Viele haben aber auch kein Verständnis und können nicht nachvollziehen warum ich diese Anstrengungen auf mich nehme.

Was würdest Du Dir wünschen?

Mehr Respekt und Verständnis für unsere Arbeit in der Bevölkerung. Ich finde es schlimm, wenn wir uns z.B. an Einsatzstellen beschimpfen lassen müssen. Glücklicherweise ist das aber die Ausnahme. Großartig wäre es auch, wenn mehr Leute in der Kernstadt Northeim den Förderverein der Feuerwehr unterstützen würden. Auf dem Dorf ist das eher üblich.

Hattest Du ein besonders schönes Erlebnis bei der Feuerwehr?

Ja, ich habe dort meinen Mann kennengelernt.

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