Ausbildung in Sachen technische Hilfeleistung nach einem Verkehrsunfall

Aktuell findet der Dienstbetrieb aller vier Löschgruppen nicht wie gewohnt an einem Donnerstagabend, sondern unter Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, über die Woche verteilt statt. In der vergangenen Woche war die technische Hilfeleistung nach einem Verkehrsunfall Thema der Ausbildungsabende.

Die Gruppenführer der Löschgruppen arbeiteten interessante Dienste zu verschiedenen Rettungsmethoden und Szenarien aus.

Die erste Löschgruppe übte die sogenannte Oslo-Methode oder auch Kettenrettung am Unfallfahrzeug. Wie sonst üblich wurde nicht mit Schere, Spreizer und Rettungszylinder die Fahrgastzelle in ihre Grundform gedrückt und darüberhinaus erweitert, sondern mit Hilfe von Ketten und der Seilwinde des Rüstwagens, der Vorderwagen vom Heck des PKW ‘weggezogen’. Als Widerlage diente das Löschgruppenfahrzeug mit textilen Bandschlingen an der C-Säule. Bevor jedoch der Vorderwagen mittels Seilwinde und Ketten an der A-Säule oder auch Lenksäule gezogen werden kann, mussten vorher Entlastungsschnitte ebenfalls in der Nähe des Fußraumes der A-Säule vorgenommen werden. Ebenfalls wurde das Dach über Fahrer und Beifahrer so freigeschnitten, das es sich nach hinten abklappen lies.

Bilder dieser Rettungsmethode erklären das Verfahren besser:

Die zweite Löschgruppe hat ihr Unfallfahrzeug vorher mit Hilfe der Johanniter-Unfall-Hilfe Südniedersachsen und dem Technischen Hilfswerk Ortsverband Northeim etwas prepariert. Angenommen wurde ein seitlicher Aufprall beispielsweise an einen Betonpfeiler oder Baum. Schwer eingeklemmt wurde der Beifahrer in der Fahrgastzelle des PKW. Ziel war es, eine große Rettungsöffnung zu schaffen und auf engen Raum mit hydraulischen Rettungsgeräten zu arbeiten, um den Beifahrer so schonend wie möglich aus dieser Lage zu retten. Augenmerk lag hierbei auf die achsengerechte Rettung innerhalb der “Golden Hour of Shock“.

Die dritte und vierte Löschgruppe arbeiteten zusammen eine kleinere Übungslage ab: Angenommen wurde nach einem Verkehrsunfall das Auffahren einer der beteiligten PKW auf eine Fahrbahnleitplanke. Zuerst musste das Unfallfahrzeug auf der Beifahrerseite gegen Absturz gesichert werden. Hier kommt das Stabilisierungssystem ‘Stab-Fast’ und Rüstholz zum Unterbauen der Fahrzeugstruktur zum Einsatz. Nach Sichern des verunfallten Fahrzeuges musste hier aus einer erhöhten Lage der Fahrer gerettet werden. In solchen Szenarien wird die sogenannte Rettungsplattform zum Einsatz gebracht. Diese ermöglicht den Einsatzkräften ein besseres Arbeiten an dem Unfallfahrzeug, vornemlich aber an Lastkraftwagen.